Aserbaidschan grenzt im Nordwesten an Georgien, im Westen an Armenien, im Süden an den Iran, im Norden an Russland und im Osten an das Kaspische Meer. Die Exklave Naxcivan hat eine 11 km lange Grenze mit der Türkei und ist ansonsten von Armenien im Norden und Nordosten sowie im Süden vom Iran umschlossen. Die Region Berg-Karabach ist seit einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen beiden Ländern seit 1991 von Armenien besetzt. Der Konflikt ist bis heute nicht geklärt.
Mit 86.600 Qudratkilometer ist Aserbaidschan das größte und gleichzeitig bevölkerungsreichste der südkaukasischen Länder. Seine landschaftliche Vielfalt ergibt sich schon aus den enormen Höhenunterschieden, die sich von 28 Metern unter dem Meeresspiegel am Kaspischen Meer bis zu über 4.000 Höhenmetern im Großen Kaukasus erstrecken. Die höchste Erhebung ist mit 4.466 m der Bazardüzü an der Grenze zur Russischen Teilrepublik Dagestan.
Aserbaidschan wird oft auch als „Land des Feuers“ bezeichnet. Dem tragen die die Silhouette der Hauptstadt Baku besonders am Abend prägenden modernen Flame Towers Rechnung. Von Persien ausgehend kam die Religion des Zoroastrismus nach Aserbaidschan. In der monotheistische Religion, die sich im 7. bis 4. Jahrhundert v. Chr. im iranischen Kulturraum verbreitete, spielen Feuertempel eine wichtige Rolle. Öl von der Halbinsel Abseron bei Baku brannte auf seinen Altären und wurde auch als Grundlage für das gefürchtete „Griechische Feuer“ der Byzantiner verwendet.
Von den 10 Mio Einwohnern sind 91,6% Aserbaidschaner, 2 % Lesgier, 1,3 % Russen, 1,3 % Armenier und 1,3 % Talyschen. Außerdem leben u.a. Awaren, Tataren, Türken, Ukrainer in Land.
Amtssprache ist Aserbaidschanisch, eine wie Türkisch und Turkmenisch zu den oghusischen Turksprachen gehördende Sprache, die heute in einer Türkischen Lateinschrift geschrieben wird. Die Mehrheit der Aserbaidschaner sind schiitische Muslime, wie im Nachbarland Iran, wo auch etwa 20 Mio. Aserbaischaner leben. Man findet vor allem in der Region Sheki in Form von Kirchen noch Spuren der Albaner, eines christliche Volkes, das im Mittelalter in der Region lebte.
Außerhalb des historischen Stadtkerns prägen Ölboomvillen aus der Gründerzeit und zunehmend moderne Bauten das Bild der Hauptstadt Baku am Kaspischen Meer.
UNESCO Weltkulturerbe in Aserbaidschan:
- Historisches Zentrum von Sheki mit dem Khan Palast (2019)
- Gobustan Felszeichnungen und Kulturlandschaft (2007)
- Ummauerte Stadt Baku mit dem Shirvanshah-Palast und dem Jungfrauenturm
Immaterielles Kulturerbe in Aserbaidschan:
- Erzähltradition von Nasreddin Hodja/ Molla Nesreddin/ Molla Ependi/ Apendi/ Afendi Kozhanasyr Anekdoten (2022)
- Seidenraupenzucht und traditionelle Herstellung von Seide zum Weben (2022)
- Pehlevanliq-Kultur: traditionelle Zorkhana-Spiele, Sport und Ringkampf (2022)
- Kultur von Çay (Tee), ein Symbol für Identität, Gastfreundschaft und soziale Interaktion (2022)
- Nar Bayrami, traditionelles Granatapfelfest und Kultur (2020)
- Miniarturkunst (2020)
- Erbe von Dede Qorqud / Korkyt Ata / Dede Korkut, epische Kultur, Volksmärchen und Musik (2018)
- Die Kunst der Herstellung und des Spielens auf der Kamantcheh/Kamancha, einem Streichmusikinstrument (2017)
- Zubereitung von Dolma, ein Zeichen kultureller Identität (2017)
- Herstellung von Fladenbrot: Lavash, Katyrma, Jupka, Yufka (2016)
- Nawrouz, Novruz, Nowrouz, Nowrouz, Nawrouz, Nauryz, Nooruz, Nowruz, Navruz, Nevruz, Nowruz, Navruz (2016)
- Kunst der Kupferschmiede von Lahic (2015)
- Traditionelle Kunst und Symbolik von Kelaghayi, Herstellung und Tragen von Seidenkopftüchern für Frauen (2014)
- Kunst der Herstellung und des Spielens der Tar, eines langhalsigen Streichmusikinstruments (2012)
- Traditionelle Kunst des aserbaidschanischen Teppichwebens (2010)
- Die Kunst des aserbaidschanischen Ashiq
- Aserbaidschanischer Mugham (2008)