Filmtipps

Rhythms of Lost Time

Dokumentarfilm von Anisa Sabiri / 2021

Rhythms of Lost Time | trailer | 2021 from Anisa Sabiri on Vimeo.

Eine Reise durch die abgelegensten Teile Tadschikistans – ein junges und wenig bekanntes Land, das die letzten Glut einer alten Kultur birgt.

Tadschikistan, ein zentralasiatisches Land mit einer turbulenten Vergangenheit, beherbergt eine reiche und komplexe Kultur. Traditionelle Praktiken, die bis in die zoroastrische Zeit zurückreichen, wurden am Leben erhalten und entwickelten sich manchmal auf natürliche Weise und manchmal als Reaktion auf die sich ändernden Anforderungen des sowjetischen, islamischen und kapitalistischen Einflusses. Der Fortbestand dieser Traditionen ist heute mehr denn je bedroht.

Mit einem Schwerpunkt auf musikalischen Traditionen treffen wir Experten und Einheimische in abgelegenen Gebieten, die ihre Traditionen erklären und demonstrieren und Beerdigungen, Feuerzeremonien und Hochzeiten miterleben.

Schneesturm

Das Drama ereignete sich in einer der entlegenen Bergregionen der ehemaligen Sowjetunion und basiert auf einem realen Geschehnis. Das Leben der Hauptfiguren – des Jungen Sadyr und seiner Mutter Kaditcha – ist sehr typisch für Kinder und Frauen in den zentralasiatischen Staaten.

Der Film in voller Länge spiegelt die menschliche Grausamkeit und die Gleichgültigkeit gegenüber einer Frau und ihrem Kind wider. In der Gesellschaft wurden traditionelle Sitten auf der Grundlage des kommunistischen Diktates als Manipulation missbraucht. Am Ende wird der Junge zum Waisenkind. (Zur Sowjetzeit wurden verwaiste Kinder von der Gesellschaft ausgeschlossen).

Film-Premiere – am Freitag, 4. Juni 2021 um 19:00 Uhr
im Stattkino Luzern, Schweiz

Mehr Infos hier..

Her Five Lives

Essay von Saodat Ismailova – 14 min./2020.

Überblick über die Geschichte des Usbekischen Kinos anhand der Darstellung und Transformation seiner Heldinnen zwischen 19025 und 2015. Der Film zeigt wichtige Veränderungen in der staatlichen Ideologie parallel zu den historischen Veränderungen des Landes und der Entwicklung des lokalen Kinos – mit Schwerpunkt darauf wie diese von den weiblichen Charakteren reflektiert werden.

Ulbolsyn

Spielfilm von Adilkhan Yerzhanov – KAZ/FR – 1h 11m/2020.

Das Leben im Dorf Karatasi geht seinen ruhigen Gang bis die mutige Ulboysyn seine patriarchalische Lebensweise in Frage stellt.

Selbst die Freiheit der Großstadt genießend möchte sie ihre kleine Schwester Azhar vor der Heirat mit einem viel älteren Mann bewahren, der sie entführthat, obwohl Azhar selbst diese Eheschließung akzeptiert.

The Road To Eden

Spielfilm von Bakyt Nukul und Dastan Zhapar Uulu – KIR – 2020.

Der pensionierte Schriftsteller steht vor der schwierigen Entscheidung, mit seinem Eigentum entweder seinen von Schulden geplagten jüngeren Bruder zu retten oder seinen im Krankenhaus um sein Leben ringenden gleichgesinnten jüngeren Schriftstellerkollegen, der sein geistiges Erbe weiter tragen würde.

Shambala

Spielfilm von Artykpai Suyundukov – KIR – 86 min./2020.
Mit Artur Amanaliev, Nasret Dubashev, Talent Apyev, Jamilia Sydykbaeva, Taalaikan Abazova

Der Film basiert auf der Geschichte „Der weiße Dampfer“ von Tschingis Aitmatov

Der See

Spielfilm von Emil Atangeldiyev – KIR/2020.

Die Geschichte basiert auf einer alten kirgisischen Legende über Ahnengeister, die in Form von Fischen in einem heiligen See leben. Dieses existenzielle Drama, eine Analogie über die inneren Konflikte, die Wahlfreiheit und den eigenen Weg der Helden, spielt sich vor dem Hintergrund der atemberaubenden Landschaft des Hochgebirgssees Issyk Kul ab.

The Horse Thieves. Roads of Time

Spielfilm von Yerlan Nurmukhambetov, Lisa Takeba. KAZ/Japan – 84min./2019
Mit Samal Yeslyamova, Madi Minaidarov, Moriyama Mirai , Dulyga Akmolda

Ein stimmungsvoller Film. Der Sound, der größtenteils auf Geräuschen von Vögeln und anderen Tieren basiert, unterstreicht die Einsamkeit der kasachischen Steppe und betont das zurückhaltende Geschichtenerzählen auf subtile Weise.

Der Vater des 10jährige Olzhas wird von Pferdedieben getötet. Die Dorfbewohner geben seiner Frau Aigal (Samal Yeslyamova) die Schuld daran. Mit ihr und dem Fremden Kairat, der zufällig während der Beerdigung zurück kommt, ist ein Familiengeheimnis verbunden.

Ayka – Drama

Spielfilm von Sergey Dvortsevoy – RU/DE/PL/KZ/CN – 100 min./2018.
Mit Samal Yeslyamova aus Kasachstan in der Hauptrolle.

Der berührende Film erzählt die Geschichte der illegal in Moskau lebende Ayka aus Kirgistan. Mehr Details hier:

Das Geheimnis des Leaders / Sekret Lidera

Film von Farkhat Sharipov – KAZ – 97 min./2018.
Mit Dulyga Akmolda, Yerzhan Tusupov, Gulzhamal Kazakbayeva, Philip Voloshin.

Kanat ist gefangen in seinem eintönigen Leben. Er ist Anfang vierzig, geschieden und wohnt bei seiner dementen Mutter in der kasachischen Hauptstadt Almaty. In seinem Job bei einer Bank hängt er ohne Aussicht auf Aufstieg im Mittelbau fest. Als er zufällig nach langer Zeit seinem Ex-Kommilitonen Daniyar wiedertrifft, kommt Bewegung in die bleierne Monotonie. Mehr Details hier:

Die zärtliche Gleichgültigkeit der Welt / Laskovoe Bezrazlichie Mira

Film von Adilkhan Yerzhanov- KAZ/FR – 100 min./2018.
Mit Dinara Baktybayeva, Kuandyk Dussenbaev, Kulzhamilya Belzhanova.

Nach dem Selbstmord ihres Vaters wird die junge Saltanat  in die Stadt geschickt, wo ihr Leben aus den Fugen gerät. Die erhoffte Hilfe eines dort lebenden Onkels erweist sich als trügerisch Ihr treuer Freund Kuandyk, der Saltanat  auf der Reise begleitet hat, driftet bei dem Versuch Geld für die Familie aufzutreiben immer mehr in Verstrickungen und kriminelle Kreise ab. Mehr Details hier:

Das Lied des Baumes / Folklore Musical aus Kirgistan

Film von Aibek Daiyrbekov- KIR/RU – 93 min./2018.
Mit Temirlan Smanbekov, Omurbek Izrailov, Saltanat Bakaeva, Jurduzbek Kaseivov, Taalaykan Abazova.

Im Nomadendorf vor verschneiter Gebirgskulisse wird gesungen, getanzt, gelacht, gekocht, sich reitend um Ziegenkadaver gebalgt, gehasst und gerächt. Die schöne Begimai liebt den glücklosen Esen. Er schmachtet zurück. Als der heilige Baum ihrer Heimat unter der Axt fällt, kommt das Unheil über Herden und NomadIinnen. Mehr Details hier:

Kabul, City in the Wind

Dokumentarfilm von Aboozar Amini – NL/DE/Japan/Afghanistan – 1 h 28 min./2018

Während der beunruhigenden Stille zwischen Selbstmordattentaten ist der Alltag alles andere als gewöhnlich für Busfahrer Abas. Er muss immer ein Auge auf mutmaßliche Terroristen haben. Währenddessen übernimmt der Teenager Afshin den Haushalt, als sein Vater in den Iran flüchtet, weil er in Afghanistan in Lebensgefahr schwebt. Der Jugendliche muss die Verantwortung für seinen kleinen Bruder Benjamin übernehmen.

Die Flügel der Menschen

Film von Aktan Arym Kubat- KIR- 86 min./2017.
Mit Abdykalykow, Aktan (Aktan Arym Kubat) in der Hauptrolle

Vor der traumhaften Kulisse des kirgisischen Hochgebirges zeigt der Film ein sich veränderndes Land. Die mythische Verbindung zwischen Mensch und Tier ist immer schwerer zu bewahren. Mehr Details hier:

40 Days of Silence

Film von Saodat Ismailova- UZ/TAD/NL/DE- 88 min./2014.
Mit Rushana Sadikova, Saodat Rahimova, Farida Olimovava

Bibichas legt für 40 Tage ein Schweigegelübde ab und zieht sich zurück ins Haus ihrer Großmutter. Haus und Landschaft bieten Bibicha Ablenkung für die Sinne: der Geschmack des Honigs, die Oberflächenstruktur einer Mauer, eine bunte Tagesdecke, der Ausblick auf ein Meer aus Wolken, verdampfendes Wasser. Aber nicht nur Bibicha steht unter Druck: Die Tante schickt fieberhaft Textnachrichten, die Großmutter pflichtet reuevoll den Berichten von Ehestreitigkeiten im Radio bei und die kleine Cousine ist unehelich. Vier Frauen, vier Generationen, kein Mann weit und breit, doch sind Männer allgegenwärtig.  Mehr Details hier:

Die Geschichte vom weinenden Kamel

Film von Byambasuren Davaa, Luigi Falorni- DE- 87 min./2003.

Der Film erzählt die Geschichte einer Nomadenfamilie, die in der Wüste Gobi lebt. Ein neu geborenes weißes Kamel wird von seiner Mutter verstoßen. Durch das uralte Hoos-Ritual und die Musik der Pferdekopfgeige wird die Kamelmutter dazu gebracht, ihr Junges doch anzunehmen.

Abdullajon

Film von Zulfikar Musakov aus den 90er Jahren.

Quelle Novastan: „Die Science-Fiction-Komödie mit (sehr) kleinem Budget versteht sich als eine Hommage an Steven Spielberg und seinen Film „E.T.“. So ist auch „Abdullajon“ nach einem Außerirdischen benannt. Der Film, der kurz nach dem Zerfall der UdSSR erschien, spielt in den letzten Tagen des Sowjetregimes und beschreibt wunderbar die Zeit der Perestroika und Glasnost in einem usbekischen Dorf (kishlak).

Der Film von Zulfikar Musakov ist ewas verrückt, während er auf schrille Art und Weise die usbekische Dorfgesellschaft mit all ihren guten und schlechten Seiten beschreibt. Die traditionellen usbekischen Hacken – die ketmeni, die im Film dank außerirdischer Magie zu fliegen beginnen und Gegenstand des Dorf- und Verwaltungswahnsinns werden, haben sogar zum Begriff der „Ketmenisierung“ geführt, um die lächerliche Verschlechterung der Politik und des gesellschaftlichen Lebens in Usbekistan zu beschreiben. Im Jahr 2014 wurde in Taschkent sogar ein Spiel namens „Super Ketmen“ entwickelt, das die ketmeni fliegen lässt.

Abdullajon war ein Meilenstein des usbekischen Kinos. Und obwohl der Film als eine Kritik der usbekischen Gesellschaft in der späten Sowjetunion geschaffen wurde, bleibt er bis heute sehr aktuell.“