Kundal – Reliefmalerei

In heutiger Zeit wird die Technik der Kundal Malerei in Zentralasien nur noch in Tadschikistan ausgeübt. Die ersten Kundal Malereien findet man bei Gebäuden aus dem 14. Jahrhundert. Zum eigenständigen Malstil entwickelte sich Kundal im 15. Jahrhundert. Typisch dafür sind eine Kombination von floralen und geometrischen Mustern.

Dabei wird traditionell auf Holz oder eine andere glatte Oberfläche Leim gestrichen, darauf Stoff gezogen und auf diesen wieder eine Leimschicht aufgetragen. Während diese noch trocknet wird darauf ein Muster gezeichnet. Dann werden Gips und Leim in kochendem Wasser aufgelöst und die Masse auf die Zeichnung aufgepinselt. Wenn die Masse getrocknet ist wird die nächste Schicht des Gips-Leim-Gemisches aufgetragen. So entsteht ein Relief. Danach wird Blattgold aufgetragen am Ende das Bild farbig bemalt und mit Öl eingepinselt. Dazwischen werden immer wieder Leimschichten aufgetragen.

Quelle: „Die goldene Schatzkammer der Tadschiken“, Hamrochon Sarifi

Gemäß unseren Recherchen bei Master Karim Raqibov in Duschanbe im Sommer 2022 fertigt er eine Zeichnung auf Papier an. Diese wird auf Wachspapier übertragen und durchgepaust. Dann wird Zement (in früheren Zeiten roter Lehm) aufgetragen und mit Bronze (bis in die Sowjetzeit Blattgold wie oben beschrieben) bepinselt. Nach einer längeren Trockenphase wird das Bild farbig bemalt.